Psychiatrie und Psychotherapie

 

       Klinikum rechts der Isar

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INDEED Studie

Als Folge des demografischen Wandels ist die Demenz eine wachsende Herausforderung für die Gesundheits- und Sozialsysteme in allen Ländern des Donauraums. Für ihre Bewältigung sind viele Regionen nicht optimal gerüstet. Zu den wichtigsten Mängeln zählen (1) unzureichende Kenntnisse und (2) mangelhafte Kooperation bei den an der Demenzver-sorgung beteiligten Berufsgruppen sowie (3) das Fehlen von spezifischen Versorgungsstruk-turen wie Tagespflegezentren oder Demenzstationen in Pflegeheimen.

Das Projekt INDEED (INnovation forDEmentia in thEDanube Region; Dauer 1.7.2018 – 30.6.2021) ist eine von der Europäischen Union geförderte Initiative, an der 20 Partner aus 10 Ländern beteiligt sind. Ihr Ziel ist, zur Verbesserung der Demenzversorgung in den Ländern des Donauraums und zur Umsetzung der nationalen Demenzpläne beizutragen. Dafür hat das Projekt eine Top-Down-Strategie gewählt: Kompetenz, Kooperation und Innovationskraft relevanter Institutionen (Aus- und Fortbildungseinrichtungen, Ministerien, Berufsverbände, Gemeindeverwaltungen, Einrichtungen der Wohlfahrtspflege, Träger von Pflegeheimen, sozial tätige Unternehmen) werden gestärkt. Durch diese Intervention auf institutioneller Ebene soll eine breitgefächerte, alle Akteure erfassende und nachhaltige Optimierung der Versorgungspraxis erreicht werden.

Für die Mitarbeiter der Institutionen werden drei Module entwickelt:

  • CAMPUS - Interprofessionelle Fortbildung zur Erweiterung demenzbezogener Kenntnisse und Kompetenzen (zielt auf Mangel 1);
  • CONNECT - Vernetzungsmedium zur Förderung der interprofessionellen und interinstitu-tionellen Kooperation (zielt auf Mangel 2);
  • COACH - Unternehmensberatung zur Anregung unternehmerischen Engagements auf dem Gebiet der Demenzversorgung (zielt auf Mangel 3).

Die drei Module werden in traditionellen (Vorträge, Seminare, schriftliche Materialien) als auch internet-gestützten Formaten (e-learning-Programme, Webinars) ausgearbeitet, in Pilotaktionen an ausgewählten Standorten erprobt sowie im Austausch mit Entscheidungs-trägern aus Ministerien und öffentlichen Verwaltungen praxisnah und nach lokalen Erfordernissen adaptiert. Anschließend wird das Interventionspaket allen interessierten Institutionen innerhalb und außerhalb der Projektregion zur Verfügung gestellt.

Projektpartner:Bosnien und Herzegovina: Association AiR, Sarajevo; Gesundheitsministerium der Bosnischen Föderation, Sarajevo;Bulgarien: Medizinische Universität Sofia; Bulgarische Alzheimer Gesellschaft, Sofia;Deutschland: Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität, München; Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit und Pflege, München; Bayerische Forschungsallianz, München; Deutsche Alzheimer Gesellschaft, Berlin;Kroatien: Universität Zagreb; Kroatisches Gesundheitsministerium, Zagreb; Stadtverwaltung Zagreb;Österreich: The Brain Company, Gmunden; Wirtschaftsuniversität Wien;Rumänien: Rumänische Alzheimer Gesellschaft, Bukarest;Slowakische Republik: Memory Zentrum Bratislava; Slovak Medical Association, Bratislava;Slowenien: Universität Ljubljana;Tschechische Republik: National Institute of Mental Health, Prag; MediWare Medizintechnik, Prag;Ungarn: Social Cluster Association, Budapest.

Koordinator:Prof. Dr. Alexander Kurz (a.kurz@tum.de)

Projekt Manager:Lea Pfäffel, M.Sc. (lea.pfaeffel@tum.de)